Um eine große und durchtrainierte Brust zu bekommen, müssen möglichst alle Bereiche des Brustmuskels gut entwickelt werden.

Einige Personen sind mit einigen Stellen der Brustmuskulatur unzufrieden und möchten daher verstärkt den inneren oder äußeren Teil der Brust trainieren.

Um den Brustmuskel perfekt zu trainieren, sollte man sich zum einen auch mit der Anatomie etwas auseinandersetzen und zum anderen mit den Funktionen des jeweiligen Muskels.

Große Brustmuskulatur (pectoralis major)

Ursprung:

  • Schlüsselbein, Brustbein, Rippen, Rectusscheide

Ansatz:

  • Oberarmknochen

Funktion:

  • Adduktion (Oberarm zum Körper heranziehen)
  • Anteversion (Oberarm vom Körper nach vorne führen)
  • Innenrotation des Oberarms

Beschreibung Brustmuskulatur:

Wie in der Auflistung zu sehen ist, hat der Brustmuskel 3 Funktionen. Die erste Funktion, die Adduktion (Oberarme zum Köper heranziehen), wird bei  allen gängigen Brustübungen aktiviert. Allerdings ist es hierbei wichtig zu wissen, dass man auch beim Rückentraining den Oberarm zum Körper heranführt. Wenn man bspw. die Übung „Latziehen“ ausführt, dann nährt sich der Oberarm dem Körper an und somit wird auch hier die Brust mit aktiviert. Das heißt, dass man seinen Brustmuskel auch bei fast allen Rückenübungen trainiert. Des Weiteren gibt es noch die Funktion der Innenrotationen. Wenn man sein Brust-Training etwas optimieren möchte, dann könnte man auch diese Funktion noch in sein Training integrieren. Beispielsweise wäre es möglich bei der „fliegenden Bewegung mit Kurzhanteln“ die Hände beim Zusammenführen der Arme noch nach Innen zu drehen. Somit würde man die beiden ersten Funktionen der Brust verbinden und den -Trainings-Effekt verstärken.

Dann gibt es noch die Funktion der Anteversion (Oberarm vom Körper nach vorne führen). Diese Funktion wird beim Frontheben aktiviert, aber auch beim Schulterdrücken oder sogar beim Seitheben. Im Zusammenhang mir der Brust ist im Allgemeinen ein weiterer wichtiger Aspekt zu beachten, nämlich der Ansatz des Brustmuskels, welcher sich am Humerus (Oberarm-Knochen) befindet. Wenn man die Brust zu stark bzw. zu viel trainiert, dann wird der Oberarm-Knochen durch den Brustmuskel nach vorne gezogen, was dann zur Folge hat, dass man die typischen nach vorne hängenden Schultern bekommt.

Die Lösung zu nach vorne hängenden Schultern:

Mehr Rücken trainieren, weil der Rückenmuskel seinen Ansatz auch am Oberarmknochen hat und somit bewirkt, das sich die Schultern nach hinten ziehen.

Innere und äußere Brust trainieren

Wie man hier in der oberen Grafik zur Brustmuskulatur sehen kann, verlaufen die Muskelfasern von Innen nach Außen. Daher ist es nicht möglich, die Brustmuskulatur im inneren oder äußeren Bereich isoliert oder verstärkt zu trainieren. Dies kann man sich logisch ableiten, da in diesen Bereichen der Ursprung und Ansatz der Brustmuskulatur zu finden ist.

Deswegen ist es einfach falsch und Zeitverschwendung, sich mit einem angeblichen Training der inneren oder äußeren Brust zu beschäftigen. Es gibt sicherlich Möglichkeiten beim Brust-Training durch eine Variation der Griff-Breite dies minimal zu beeinflussen, aber der Effekt wäre so extrem klein, dass man hier definitiv keine optische Veränderung bemerken würde. Die Form der Muskulatur ist durch die Genetik vorgegeben und deswegen kann man auch nicht durch ein Training bewirken, dass die Brustmuskulatur beispielsweise enger in der Mitte zusammenwächst oder ähnliches.

Wenn die Brust allgemein an Volumen zunimmt, dann wird sich natürlich die Form leicht verändern, aber der Ursprung und Ansatz des Brustmuskels kann nicht verändert werden.

Die einzigen Bereiche, die sich zum Teil mit einer Tendenz trainieren lassen, sind der obere, der mittlere und der untere Anteil der Brustmuskulatur. Hier lässt es sich mit Übungen, wie dem Schräg-Bankdrücken, dem Flach-Bankdrücken, dem Negativ-Bankdrücken oder anderen entsprechenden Übungen, die drei Bereiche mit einer stärkeren Tendenz ansprechen bzw. trainieren.